Accrochage [Vaud 2016] &<br> Anne Hildbrand, Prix du Jury 2014<br>Prix culturel Manor Vaud 2016

Accrochage [Vaud 2016] &
Anne Hildbrand, Prix du Jury 2014
Prix culturel Manor Vaud 2016

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Die Ausstellung zeigt die aktuelle Kunstszene des Kantons Waadt, mit Werken, die im Rahmen eines offenen Ausschreibungsverfahrens von einer Jury aus Fachleuten ausgewählt wurden. Ob Malerei, Skulptur, Fotografie oder Video – das aktuell im Kanton geschaffene Kunstschaffen steht im Mittelpunkt.

Ausgewählte Künstler:innen

Natacha Anderes, Julien Berberat, Céline Burnand, Loucia Carlier, Frédéric Cordier, Maëlle Cornut, Sylvain Croci-Torti, Anaïs Defago, Jacques Duboux, Guillaume Ehinger, Gaël Epiney, Arthur Fouray, Frédéric Gabioud, David Gagnebin-de Bons, Elise Gagnebin-de Bons, Tarik Hayward, Vincent Kohler, Sofia Kouloukouri, Mickaël Lianza, Line Marquis, Nastasia Meyrat, Banu Narciso, Karim Noureldin, Nathalie Perrin, Virginie Rebetez, Anne Rochat, Léonie Vanay.

Die Jury von Accrochage [Vaud 2016]

Madeleine Amsler, unabhängige Kuratorin, Genf Damián Navarro, Künstler, Lausanne Samuel Schellenberg, Kulturredaktor bei Le Courrier Judith Welter, Direktorin des Kunsthaus Glarus

Jury-Preis 2016

Tarik Hayward. Ausgezeichnet für das in dieser Ausgabe präsentierte Werk, erhält er die Möglichkeit, bei der nächsten Ausgabe einen Raum des Museums zu bespielen und eine Publikation zu gestalten. Er tritt in die Fußstapfen von Robert Ireland, Bernard Voïta, Yves Mettler, David Hominal, Anne-Julie Raccoursier, Jean Crotti, Elisabeth Llach, Pauline Boudry, Luc Aubort, Lukas Beyeler und Anne Hildbrand.

Anne Hildbrand. E pur si muove. 2014 Jury-Preis

Geboren 1985 in Lausanne, ausgebildet an der ECAL und der HEAD, wo sie ihr Masterstudium mit der Auszeichnung des Prix Ribordy abschloss, beschäftigt sich Anne Hildbrand seit mehreren Jahren mit dem Konzept des objets trouvés, das sie sowohl in Installationen als auch in Fotografien (Dias) erforscht. Im Laufe der Zeit hat sie ein poetisches Werk entwickelt, das sich durch eine bewusst zur Schau gestellte Fragilität auszeichnet und auf der Aneignung und Umdeutung von gefundenen Objekten, Worten oder Bildern basiert – neu gerahmt, neu interpretiert, deren historische Bezüge oft nur in den Titeln lesbar sind.

Für ihre Ausstellung hat die Künstlerin einen Raum des Museums transformiert und mit den architektonischen Gegebenheiten – Höhe, Formen, Volumen – gearbeitet, um eine Installation zu schaffen, die mit Bewegung und Schattenspiel spielt. Die „gefundenen Formen“ der im Raum hängenden Rahmen ersetzen die Objekte und reagieren auf die Eigenschaften des Ortes. Mit Leinwand bespannt, erinnern sie an unvollendete Gemälde oder Projektionsflächen. Doch es wurde kein Bild darauf projiziert; stattdessen zeigte die Künstlerin ihre Dias im Ausstellungskatalog.

Der Titel der Installation und der begleitenden Publikation, E pur si muove, ist ein Galileo zugeschriebener Satz, den er 1633 angeblich geäußert haben soll, nachdem er von der Inquisition gezwungen wurde, seine Theorie zu widerrufen, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Die Künstlerin spielt mit dieser Ungewissheit, um ihre eigene Fiktion zu erschaffen.

Annaïk Lou Pitteloud erhält den Manor-Kunstpreis Waadt 2016

Der Manor-Vaud-Kulturpreis 2016 wurde von der Jury einstimmig an die Künstlerin Annaïk Lou Pitteloud (geb. in Lausanne 1980, lebt und arbeitet in Antwerpen) verliehen.

Nach Studien an der Hochschule der Künste Bern (2002–2005) und einer Residenz in der Rijksakademie in Amsterdam (2010–2011) erregte Annaïk Lou Pitteloud seit Beginn ihrer Karriere Aufsehen mit ihrer fotografischen Tätigkeit und ihrer einzigartigen Position in diesem Bereich. Mit Hilfe verschiedener Medien lenkt die Künstlerin den Blick des Betrachters auf unsichtbare Elemente, die zur Konstruktion des Bildes, dem institutionellen Raum oder ihrer schöpferischen Tätigkeit gehören. In schlichter Sprache stellen Pittelouds Werke kritische Fragen zu sozialen Problemen und decken die manchmal erstarrten Mechanismen der Kunstwelt auf. Die Künstlerin arbeitet in „hochpräziser“ Weise mit den Codes der Kunstwahrnehmung und -vermittlung.

Jury des Manor-Vaud-Kulturpreises 2016
Silvie Defraoui, Künstlerin
Federica Martini, freischaffende Kuratorin und Leiterin des Master en arts visuels der ECAV
Pierre André Maus, Maus Frères SA
Chantal Prod’Hom, Direktorin des mudac, Musée de design et d’arts appliqués contemporains

Der Manor-Kulturpreis wurde 1982 von Philippe Nordmann gegründet, um junge, dem breiten Publikum noch kaum bekannte Schweizer Talente zu fördern. Als eine Art Sprungbrett wird er alle zwei Jahre von einer Fachjury in zwölf Schweizer Städten verliehen: Aarau, Basel, Biel, Chur, Genf, Lausanne, Luzern, Lugano, St. Gallen, Schaffhausen, Sitten und Winterthur. Der Manor-Kulturpreis markiert einen Schlüsselpunkt in der Karriere junger Kunstschaffenden: erste Ausstellung in einem grossen Museum, erste Publikation eines Katalogs. Für die ausgezeichneten Kunstschaffenden bietet er die einmalige Gelegenheit, einen für ihre Arbeit entscheidenden Impuls zu erhalten. Den Kulturpreis von Manor Vaud erhielten bisher folgende Künstler\-innen: Laurent Huber (1989), Alain Huck (1990), Laurence Pittet (1991), Bernard Voïta (1994), Ariane Epars (1996), Anne Peverelli (1998),  Nicolas Savary (2001), Philippe Decrauzat (2002), Didier Rittener (2005), Catherine Leutenegger (2006), Aloïs Godinat (2009), Laurent Kropf (2011) und Julian Charrière (2014).

Publication

Anne Hildbrand. E Pur Si Muove

Mit einem Text von Samuel Gross, Ausgabe MCBA, Lausanne, 2016, fr.

CHF 25.-

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Annaïk Lou Pitteloud. Dossier

Avec des textes de Madeleine Amsler, Marie-Eve Knoerle, Federica Martini et Nicole Schweizer, coédition MCBA, Lausanne / Éditions Fink, Zürich, 2016, fr.

CHF 28.-

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The exhibition is supported by