
Achrome
Piero Manzoni, Malerei ohne Farbe
Das Musée cantonal des Beaux-Arts Lausanne veranstaltet die erste Ausstellung eines Schweizer Museums, die Piero Manzoni (1933–1963) gewidmet ist.
Die Schau konzentriert sich auf die Achromes, monochrome weisse Bilder, die der Künstler während seiner kurzen Karriere (1957–1963) schuf, und präsentiert 70 Hauptwerke von den berühmten Faltbildern bis zu den letzten Stücken in Styropor, bezieht aber auch die wenigen Skulpturen und Arbeiten auf Papier ein.
Piero Manzoni, einer der Hauptvertreter der Kunst der 1950er-Jahre, zählt wie Lucio Fontana und Yves Klein zu den innovativsten Künstlern der Zeit. Wie sie setzte er sich mit der monochromen Malerei auseinander, wobei es ihm gelang, sie zu überwinden, indem er sich für die Achromie entschied: die Abwesenheit von Farbe.
Geleitet vom Bestreben, das Kunstwerk von der Maltradition und der Gestik zu befreien, die in der informellen und lyrischen Malerei der Nachkriegszeit vorherrschte, unternahm Manzoni minimale Eingriffe (Falten, Tünchen, Nähen), um einfache Formen (Falten, Linien, Gitter) zu schaffen. Dazu wählte er natürliche wie synthetische weisse Materialien: gefaltetes Leinen, getränkt mit weissem Ton, Watte, Kunstpelz, Brötchen, Styroporkugeln… Der Künstler liess die materialeigenen Merkmale wirken, um das Bild in einen Raum unendlicher Möglichkeiten zu verwandeln.