
Ai Weiwei
D’ailleurs c’est toujours les autres
Neue Arbeiten und monumentale Installationen: Ai Weiwei, der zu den wichtigsten und einflussreichsten Kunstschaffenden der letzten zehn Jahre gehört, kehrt in die Schweiz zurück. Nach seiner allerersten Einzelausstellung 2004 in der Kunsthalle Bern nimmt der chinesische Künstler einmal mehr die Einladung von Bernard Fibicher, Direktor des mcb-a, an.
Für diese Ausstellung – die letzte des mcb-a in seinen heutigen Räumen vor seiner Neueröffnung auf der PLATEFORME 10 – lädt Ai Weiwei zu einem grossen Fest ein, bei dem seine Werke nicht nur die Ausstellungsräume des mcb-a, sondern alle Institutionen des Palais de Rumine, die Museen für Archäologie und Geschichte, Zoologie und Geologie, das Münzkabinett sowie die Kantons- und Universitätsbibliothek in Beschlag nehmen.
Die Ausstellung Ai Weiwei. D’ailleurs c’est toujours les autres vereint mehr als 40 zwischen 1995 und heute geschaffene Werke aus Porzellan, Holz, Aluminium, Marmor, Jade, Krystall, Bambus und Seide sowie Tapeten, Fotografien und Videos, welche die Vielfalt von Ai Weiweis Schaffen und seine fundierte Kenntnis der kulturellen Überlieferungen seines Landes belegen. Der Künstler verfremdet diese traditionellen Motive, Herstellungsweisen und Materialien auf spielerische oder ikonoklastische Weise (in einem Geist, der Marcel Duchamp nahesteht), um eine teils versteckte, teils offene Kritik am politischen System Chinas zu formulieren. Die neuesten Arbeiten kommentieren die problematische und globale Komplexität der internationalen Beziehungen (wirtschaftliche Abhängigkeiten, Flüchtlingsströme usw.). Die Ausstellung des mcb-a ist einem Vollblutkünstler gewidmet, der ein bemerkenswerter Plastiker, ein enzyklopädischer Denker, ein aussergewöhnlicher Kommunikator und ein Mensch ist, der sich mit den grossen Fragen dieser Welt auseinandersetzt. Ai Weiwei könnte der erste wirklich «globale» Künstler sein.
Ausstellungskurator: Bernard Fibicher, Direktor