Hespérides III<br>Retour à Eden

Hespérides III
Retour à Eden

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Im Einklang mit der vierten Ausgabe von Lausanne Jardins lud das Museum der Schönen Künste zu einer Reise ins Paradies ein. Der Eintritt war frei für eine Veranstaltung, die die dreiteilige Reihe Hespérides abschloss, die im März mit einer Einladung an die Künstler Michel François und Jacques Vieille begann und im Mai mit drei Tagen voller Performances fortgesetzt wurde.

Das Eden, der Ursprungsort der drei großen monotheistischen Religionen, hat die Menschen seit jeher fasziniert. Es ist mit der Vorstellung von Genuss und dem Versprechen eines harmonischen Lebens verbunden und Gegenstand ewiger Nostalgie. Der Ungehorsam von Adam und Eva markiert den Beginn der Geschichte des Wissens. Doch ihre Vertreibung aus dem geschlossenen Garten verurteilt sie zur Sterblichkeit, zur Irrfahrt und zur Zwietracht. Die künstlerische Reflexion begleitet die gesellschaftliche Entwicklung in ihrer Auseinandersetzung mit der Möglichkeit – oder Unmöglichkeit – einer Rückkehr ins Paradies. Die Ausstellung gliederte sich in drei thematische Schwerpunkte: die (verlorene?) Einheit zwischen Natur, Mensch und Tieren; die Utopie eines neuen goldenen Zeitalters; die Trauer um die verlorene Unschuld.

Der Rundgang schöpfte weitgehend, aber nicht ausschließlich, aus den Beständen des Museums der Schönen Künste und ermöglichte Begegnungen mit modernen Werken unter anderem von Alice Bailly, Ernest Biéler, Charles Blanc-Gatti, Maurice Denis, Charles Gleyre, Ferdinand Hodler, Alexandre Perrier, Auguste Rodin, Ker-Xavier Roussel, Louis Soutter und Félix Vallotton. Der Dialog dieser „Klassiker“ der Sammlung mit zeitgenössischen Werken (André Décosterd, David Hominal, Alain Huck, Albert Oehlen, Giuseppe Penone, Eric Poitevin, Claudia Renna, Didier Rittener, Denis Savary, Stéphane Zaech, …) zeigte, wie unsere Zeit die Rückkehr ins Paradies betrachtet – konfrontiert mit der Bedrohung der Biodiversität und der Angst vor dem Ende der Zivilisation oder gar der Selbstzerstörung der Menschheit.