Magdalena Abakanowicz. Textile Territorien

In ihrer ersten grossen Ausstellung im Musée cantonal des Beaux-Arts auf der Plateforme 10 lädt die Fondation Toms Pauli dazu ein, das fesselnde Werk von Magdalena Abakanowicz (1930– 2017) wiederzuentdecken, einer Pionierin der Textilkunst und bedeutenden Plastikerin des 20. Jahrhunderts.

Die Ausstellung Magdalena Abakanowicz präsentiert die grundlegende Versuchs- und Schaffensperiode der Künstlerin von 1960 bis 1985. Im kommunistisch regierten Polen nutzte Abakanowicz die Möglichkeiten, die ihr die Faserkunst bot, um mit diesem lebendigen, formbaren Material ihre künstlerische Vision, die auf ihrer Beobachtung der Natur und des Menschen gründet, frei zu gestalten. Zwischen 1962 und 1979 war Abakanowicz eine Hauptfigur der Biennalen der Tapisserie in Lausanne und erlangte ab den 1980er-Jahren mit ihren plastischen Installationen und monumentalen Environments, die auf allen Kontinenten gezeigt wurden, internationale Anerkennung in der zeitgenössischen Kunstszene.
Frühe Webarbeiten, Textilreliefs, grosse weiche Skulpturen, Abgüsse, Knüpfungen und Zeichnungen stehen im Mittelpunkt der Lausanner Ausstellung. Hauptwerke, die sich im Besitz grosser Museen in der ganzen Welt befinden – wie die Textilskulptur Abakan rouge, die von der Tate bewahrt wird und 1969 zum ersten Mal in Lausanne gezeigt wurde –, stehen neben weniger bekannten Stücken aus privaten und öffentlichen Sammlungen, insbesondere jener der Fondation Toms Pauli, die 50 Textilien und Druckgrafiken vereint und damit eine der grössten Sammlungen ausserhalb Polens darstellt. In Fortsetzung der Ausstellung Magdalena Abakanowicz würdigt die Fondation die Schweizer Künstlerin Elsi Giauque (1900 –1989), eine weitere herausragende Persönlichkeit der Biennalen von Lausanne. Ihre farbenfrohe, luftige Arbeit mit Fäden setzt einen visuellen Kontrapunkt zum Universum der polnischen Künstlerin.