
Magie du paysage russe.
Chefs-d’œuvre de la Galerie nationale Trétiakov, Moscou
Das Museum präsentierte eine Ausstellung, die die Geschichte der russischen Landschaftsmalerei vom Herrschaftsantritt Alexanders II. bis zur Oktoberrevolution nachzeichnete. Diese Veranstaltung ermöglichte es, erstmals in der Schweiz eine außergewöhnliche Auswahl an Werken zu entdecken, die von der Staatlichen Tretjakow-Galerie in Moskau, einer der bedeutendsten und prestigeträchtigsten Sammlungen russischer Kunst weltweit, ausgeliehen wurden.
Mitte des 19. Jahrhunderts brach eine Gruppe von Künstlern mit dem klassischen Idealismus, den die Kaiserliche Kunstakademie in Sankt Petersburg propagierte, und schloss sich der großen europäischen realistischen Bewegung an. Dieser Bruch war von einem politischen Projekt und einer sozialistischen Utopie geleitet. In einer Zeit der Modernisierung Russlands – die Leibeigenschaft wurde 1861 abgeschafft – und der Suche nach einer nationalen Identität leisteten die Künstler ihren Beitrag zu den liberalen Bestrebungen einer aufkommenden Intelligenzija. Für diese Rebellen sollte die Kunst das soziale Leben beeinflussen, zur Emanzipation des „Volkes“ beitragen, dessen Stolz wecken und sein kritisches Bewusstsein schärfen.
Die Landschaft spielte eine entscheidende Rolle bei der Schaffung eines neuen Themenrepertoires, das für alle zugänglich war. Die Maler erkundeten die Meere, Berge und Wälder des riesigen Russischen Reiches, die Himmel, den Wechsel der Jahreszeiten vom Morgengrauen bis zur Nacht, bäuerliche Bräuche sowie ländliche und städtische Architektur. Zur Förderung dieser neuen Malerei wurde 1870 die „Gesellschaft für Wanderausstellungen“ gegründet, die über drei Jahrzehnte das künstlerische Leben dominierte.
Mit Werken unter anderem von Iwan Aiwasowski, Iwan Schischkin, Archip Kuindshi, Michail Nesterow, Ilja Repin, Alexei Sawrassow, Wassili Wereschtschagin.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Tatiana Karpova, stellvertretende Direktorin der Staatlichen Tretjakow-Galerie in Moskau, und Catherine Lepdor, Chefkuratorin des Musée cantonal des Beaux-Arts in Lausanne.
Die Ausstellung wurde mit der großzügigen Unterstützung des Honorarkonsulats der Russischen Föderation in Lausanne anlässlich des 200. Jahrestags der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Russland und der Schweiz organisiert.

