Peinture. Alex Katz &<br> Félix Vallotton

Peinture. Alex Katz &
Félix Vallotton

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Das Musée cantonal des Beaux-Arts vereint in dieser Ausstellung zwei Künstler, die auf den ersten Blick kaum Gemeinsamkeiten aufweisen: Der eine, ein Frankoschweizer, kam 1865 in Lausanne zur Welt, der andere, ein Amerikaner, der noch sehr aktiv ist, arbeitet seit mehr als 60 Jahren in New York und in Maine. Peinture. Alex Katz & Félix Vallotton ist die erste Museumsausstellung über Alex Katz in der Westschweiz und präsentiert mehr als 40 Werke des weltberühmten zeitgenössischen Künstlers von den 1950er Jahren bis heute. Die Gegenüberstellung zwischen diesen Bildern und 30 Gemälden von Félix Vallotton gewährt ungewohnte Blicke auf die erstaunliche Verwandtschaft dieser beiden Schlüsselfiguren der internationalen Malerei.

Félix Vallotton (1865-1925) ist aktueller denn je. In den letzten Jahren wurden seine Werke im Kunstmuseum Bern (Die Sonnenuntergänge, 2004/05) sowie im Kunsthaus Zürich und in der Hamburger Kunsthalle (Idylle am Abgrund, 2007/08) präsentiert. Das Musée d’Orsay in Paris widmet ihm im Herbst 2013 eine grosse Retrospektive, die erste in der französischen Hauptstadt. Mit mehr als 500 Werken (inkl. Zeichnungen und Druckgrafiken) besitzt das Musée cantonal des Beaux-Arts Lausanne den weltweit bedeutendsten Vallotton-Fonds. Um diesem Fonds in den eigenen Mauern eine höhere Sichtbarkeit zu geben, hat das Museum, das augenblicklich keine Räume für die Präsentation seiner Sammlung besitzt, das Projekt entwickelt, Bilder Vallottons aus dem eigenen Bestand einen Dialog mit dem Werk eines der bekanntesten amerikanischen Maler führen zu lassen. Die Modernität des Waadtländers muss nicht mehr bewiesen werden, tritt jedoch im Lichte des Werkes von Alex Katz einmal mehr in ihrer ganzen Aktualität zu Tage.

Alex Katz (geb. 1927) ist einer der Hauptvertreter der amerikanischen Malerei in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In seinem entschieden figurativen Werk entwickelt er klassische Genres wie das Einzel- oder Gruppenbildnis, die Natur und die urbane Landschaft oder das Blumenstillleben. Wegen seiner neutralen, der Werbe- und Filmwelt nahestehenden Technik wurde er in den frühen 1960er Jahren der Pop Art zugeordnet. Indem er einer glatten, effektlosen, häufig monumentalen Malerei huldigt, die mit vereinfachten Formen und Ebenen sowie einer eingeschränkten Farbpalette arbeitet, führt er in seinen Werken Vallottons Schaffen weiter, nicht ohne bis zu den Grenzen der Abstraktion vorzustossen. Dennoch hat ihn Vallotton, dessen Arbeiten er nicht gut kennt, nie direkt angeregt. Zu den von ihm verehrten Malern gehören Pierre Bonnard und Jackson Pollock. Dessen ungeachtet sind zwischen diesen beiden Künstlern erstaunliche Ähnlichkeiten festzustellen, denn beiden geht es um das gleiche: die Sublimierung durch Malerei.

Peinture. Alex Katz & Félix Vallotton setzt sich aus mehreren Kapiteln zusammen, die den Darstelleungen der Nacht, den Wasserlandschaften (Meere, Flüsse, Seen) mit ihren Spiegeleffekten, den Bildnissen und den Akten gewidmet sind. Die eine Hälfte der Werke Vallottons stammt aus dem Fonds des Musée cantonal des Beaux-Arts, die andere aus Privatsammlungen und einigen öffentlichen Institutionen. Alex Katz beteiligte sich aktiv an der Auswahl seiner Werke und stellte Gemälde aus seinem eigenen Besitz zur Verfügung; einige, wie die Arbeiten auf Holzplatten, sind nur selten öffentlich zu sehen. Diese Bilder werden durch einige Werke von Katz ergänzt, die sich in schweizerischen, deutschen, spanischen und italienischen Privatsammlungen befinden.

www.alexkatz.com

Fondation Vallotton

Partner

Publikation

Peinture. Alex Katz & Félix Vallotton

Mit Texten von Bernard Fibicher, Catherine Lepdor, Camille Lévêque-Claudet und Eric de Chassey, Koedition MCBA, Lausanne / 5 Continents, Milan, 2013, fr., 104 S.

Vergriffen