Private View 1980-2000<br>Collection Pierre Huber

Private View 1980-2000
Collection Pierre Huber

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Der Wahl-Genfer Pierre Huber hat sich von jeher ganz und gar der Kunst verschrieben. Als Galerist und Kunsthändler konnte sich Pierre Huber just jene Voraussetzungen schaffen, unter denen der Kunstkenner und Sammler nach und nach ein eigenes «Werk» aufbauen konnte – ein «Werk», das sich aus vielen, sehr vielen Kunstwerken zusammensetzt.

Die Sammlung Pierre Huber, die in Lausanne zum ersten Mal wenigstens zum Teil gezeigt werden kann, umfasst mehrere hundert Arbeiten, Installationen und Projekte, die Pierre Huber im Zuge seiner Entdeckung von Kunstszenen und deren Akteuren gesammelt hat: Sie umfasst Gruppierungen wie den nordamerikanischen Appropriationismus (Sherrie Levine, Cindy Sherman, Richard Prince etc.), die deutsche Photographie der Düsseldorfer Schule (Thomas Ruff, Candida Höfer, Thomas Struth etc.), zentrale Exponenten der kalifornischen Szene (Mike Kelley, Paul McCarthy, Jim Shaw etc.), der Schweizer Kunst (Sylvie Fleury, Ugo Rondinone, Olaf Breuning etc.), aber auch Neo-Geo sowie Künstler aus dem asiatischen Raum. Während der Kunsthändler Pierre Huber heute zu den wichtigsten und berühmtesten seiner Art gehört, ist der Sammler Pierre Huber vergleichsweise wenig bekannt, da die Resultate seiner Sammlertätigkeit fast gänzlich unbekannt geblieben sind. Der eine hat den anderen stets mitgetragen, ohne dass man sie in ihrer parallelen Aktivität hätte verwechseln können, während der nun schon fast zwei Jahrzehnte währenden Doppelspurigkeit. Es erscheint uns deshalb angemessen und zugleich der Moment gekommen, dem Sammler eine erste Plattform der Sichtbarkeit zu ermöglichen – dies mittels einer Publikation und einer Ausstellung, für welche wir sofort die Arbeitshypothese einer wie auch immer gearteten klassischen Behandlung der Kunst ausgeschlossen haben.

Gemessen am Gesamtvolumen kann nur ein kleiner Teil der Sammlung Pierre Huber in den Sälen des Musée cantonal des Beaux-Arts Lausanne sowie, parallel dazu, im Espace lausannois d’art contemporain, kurz Elac, präsentiert werden. Anstatt die Vielfältigkeit und den Reichtum der Sammlung lediglich mit Mustern zu bebildern, die die Bedeutung der Künstler und ihre Repräsentativität hinsichtlich der künstlerischen oder nationalen Szenen anreissen, haben wir beschlossen, die Präsentation von einigen monographischen Gruppen zu bevorzugen, die die Sammlung ausmachen – neben der Präsentation einiger zentraler Einzelwerke. Wenn auch jeder, der den Galeristen Pierre Huber kennt, erwarten kann, auf Arbeiten von Mike Kelley und Franz West zu treffen, so hält die Ausstellung, die darin ein Spiegel der Sammlung ist, doch zugleich einige Überraschungen sowie Unerwartetes bereit.

Publikation

Private View 1980-2000
Collection Pierre Huber

Yves Aupetitallot (Hg.), Koedition MCBA, Lausanne / JRP׀Ringier, Zürich, fr./en., 272 S.

CHF 45.-

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