Silvie Defraoui. Das Wanken der Gewissheiten

Silvie Defraoui. Das Wanken der Gewissheiten

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Die Ausstellung, die unsere Beziehung zum Bild sowie die Art und Weise hinterfragt, wie dieses die Realität spiegelt, erweist Silvie Defraoui, einer Hauptvertreterin der Schweizer Kunstszene, die Ehre und bietet einen Überblick über ihr Schaffen während der letzten 30 Jahre.

Die in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin konzipierte Ausstellung, die das zweite Obergeschoss des MCBA bespielt, gewährt erstmalig einen Überblick über ihr Werk von 1994 bis heute. Sie stellt die für Silvie Defraoui charakteristische Vielfalt der Medien in den Mittelpunkt und fordert uns anhand von rund 40 Werken auf, die Vergänglichkeit der Gegenwart als eine der Bedingungen für die menschliche Erfahrung zu begreifen.

In ihrer Arbeit untersucht Silvie Defraoui die Bilder, die unseren Alltag überfluten, und analysiert ihre Kompositionen und Motive. Fotografien, die zerschnitten und wieder zusammengesetzt werden, Videos, die auf die Wand, den Boden, auf Sand oder Salz projiziert werden, Leinwände und Neonröhren vermischen Symbole und grafische Elemente. Die ausgestellten Werke regen dazu an, die Realität aufs Neue zu beurteilen und unseren Blick zu schärfen. Sie hinterfragen den unwandelbaren Charakter, den man Objekten und Bildern zuschreibt, und sind Teil der Archives du futur [Archiv der Zukunft], einer 1975 von ihr und Chérif Defraoui gegründeten Einrichtung, die seit 1994, dem Todesjahr ihres Manns, von ihr allein erweitert wird. Wie ein Ideennetz bildet dieses Ensemble einen Diskurs über die Fragen des Bilds, der Erinnerung und der Bezüge zwischen Raum und Zeit – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Mit der Unterstützung der Ernst Göhner Stiftung, der Hans-Eugen und Margrit Stucki-Lietchi Stiftung (HMSL), Kanton St. Gallen Kulturförderung / Swisslos und der Fondation Françoise Champoud.

Ausstellungsführer

Publikation

Silvie Defraoui. Le tremblement des certitudes

Laurence Schmidlin (Hrsg.), Silvie Defraoui. Le tremblement des certitudes, mit einem Essay von Laurence Schmidlin und einem Vorwort von Juri Steiner, Ko-Edition Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne und Scheidegger & Spiess, Zürich, 2023 (fr./engl./dt.), 120 S., 76 Abb.

CHF 35.-

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