Sophie Thun. Wet Rooms
Das Werk von Sophie Thun gleicht einer Ansammlung von Bildern der Orte, an denen sie gearbeitet und ausgestellt hat. Ihre Rauminstallationen spielen mit unserer Wahrnehmung der Realität und stellen Identität als in ständigem Wandel befindlichen Prozess dar.
Sophie Thun arbeitet hauptsächlich mit der analogen Fotografie, deren technische Möglichkeiten sie ausreizt, um nicht nur das Verhältnis zwischen dem Produktionsort des Werks und seiner Präsentation zu erkunden, sondern auch die Beziehung zwischen den Arbeitsbedingungen der Künstlerin und der Präsenz ihres Körpers im Raum zu untersuchen. Ihre umfangreichen Installationen, die mit den Begriffen von Massstab und Trompe-l’œil spielen, nutzen den Ausstellungsort als Ausgangspunkt, bis die zeitliche Überlagerung greifbar wird, die in der Produktion ihrer Bilder am Werk ist.
Wet Rooms bezieht sich auf die Dunkelkammer, den Darkroom, den die Künstlerin als geschützten Raum für alle möglichen Experimente betrachtet. Durch die Anwesenheit verschiedener Bäder mit Chemikalien gekennzeichnet, die für die Entwicklung von Fotos unerlässlich sind, besitzt er zugleich eine Intimität, dank welcher der direkte Kontakt mit den materiellen Daten der Fotografie die Bestätigung einer eigenen Subjektivität ermöglicht. Aus diesem Hin und Her zwischen Ausstellungsort und Dunkelkammer entstehen Collagen mit einer dichten, komplexen Struktur, die sich über jeden festen Begriff von Zeit und Raum hinwegsetzen.
Sophie Thun wurde 1985 in Frankfurt am Main geboren. Sie lebt und arbeitet in Wien. Wet Rooms ist ihre erste monografische Ausstellung in der Schweiz.
Kurator der Ausstellung: Pierre-Henri Foulon, Konservator für zeitgenössische Kunst, MCBA