Uriel Orlow. Forest Futurism

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In seiner Ausstellung im Espace Projet zeigt Uriel Orlow teils einer in Bozen begonnenen Recherche, welche die langen Zeiträume des Klimawandels erkundet, wobei versteinerte Bäume die Hauptdarsteller sind.

Uriel Orlow (*1973 in Zürich, lebt und arbeitet in Lissabon, London und Zürich) ist ein multidisziplinärer Künstler, dessen prozessorientiertes Schaffen auf der Recherche gründet. Seine Filme, Vorträge und Multimedia-Installationen legen den Schwerpunkt auf besondere Orte und Mikrogeschichten, indem sie verschiedene Bildregimes und Narrative miteinander verknüpfen. Seine Arbeit befasst sich mit den Spuren des Kolonialismus und räumlichen Erscheinungen der Erinnerung, wobei er seinen Diskurs stets in der materiellen Geschichte der Objekte selbst verankert, ob das nun Pflanzen, die menschliche Sprache oder schriftliche Archivalien sind. Wie Ana Teixeira Pinto eine seiner neuesten Arbeiten, die auf der Berlin Biennale 2022 gezeigt wurde, kommentiert: «Orlow befasst sich mit den Verstrickungen menschlicher und nichtmenschlicher Akteur:innen, um das Archiv gegen den Strich zu lesen und zu ergründen, was es bedeutet, die natürliche Welt wiederherzustellen.» Seine langjährige Tätigkeit steht somit mehr denn je im Einklang mit zeitgenössischen Herausforderungen, seien es die Unwägbarkeiten unseres kolonialen Erbes oder unsere Beziehung zur Natur.

Uriel Orlow studierte in London am Central Saint Martins College of Art & Design, an der Slade School of Art und am University College London. 2002 promovierte er in Bildender Kunst. Er ist Preisträger des Schweizer Grand Prix Kunst /Prix Meret Oppenheim 2023. Im Jahr 2017 war er Preisträger der Sharjah Biennale. Zudem erhielt er den Preis der Stadt Zürich 2015 und drei Swiss Art Awards (2008, 2009, 2012).

Kuratorin der Ausstellung: Nicole Schweizer, Konservatorin zeitgenössische Kunst, MCBA

Credits und Bildunterschrift:
Uriel Orlow, "We Have Already Lived Through Our Future – We Just Don’t Remember It", 2024. Videostill. © Uriel Orlow

Partner

Mit der Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia

Öffentliche Vernissage

Donnerstag, 26. September 2024, ab 18.00 Uhr