
Verstand und Gefühl
Das 18. Jahrhundert in der Sammlung des Museums
Die Zeitspanne zwischen dem Tod Ludwigs XIV. im Jahr 1715 und dem Sturz Karls X. im Jahr 1830 war von entscheidender Bedeutung für Frankreich. Ganz Europa stand im Bann der Entwicklung, die zur Revolution von 1789 führte, und spürte die Folgen dieses umwälzenden Ereignisses.
Das Profil unserer Modernität zeichnet sich ab in einer Gesellschaft, die nichts sehnlicher wünscht als den Umsturz der herrschenden Macht und die Einführung der Demokratie, den Fortschritt des Wissens und die Auslotung der Geheimnisse der menschlichen Seele. Überall sind Männer und Frauen dabei, die grossen Utopien, die heute noch unseren Horizont bestimmen, zu entwickeln und zu verwirklichen.
Verstand und Gefühl durchmisst diese bewegte Periode mit grossen Schritten, da auch die Künstler, zwischen Kopf und Herz schwankend, an dieser Suche, Erkundung und Erfahrung einer neuen Welt teilnehmen. Klassik, Rokoko, Klassizismus und Romantik lösen sich ab in atemberaubender Geschwindigkeit und spiegeln die Sehnsüchte einer neugierigen und erfinderischen Gesellschaft. Der Parcours reisst den Besucher mit in diese stürmische Entwicklung, die ganz Europa erfasst hat. Prunk der Porträtmalerei zur Zeit Ludwigs XIV., erhabene oder mit der Lupe betrachtete Natur, Analyse der menschlichen Seele, Erfindung einer neuen Historienmalerei, Triumph der Genremalerei, galante Szenen und Darstellung der Volkssitten, Betrachtung der Architektur und der antiken Plastik, aber auch der grossen Meister der Renaissance. Einige moderne und zeitgenössische Arbei