Immersion: Judy Chicago, Feather Room (1966)

Feather Room [Feder-Raum] wird von Judy Chicago zusammen mit Lloyd Hamrol und Eric Orr geschaffen, mit denen sie informell «The Rooms Company» bildet, entsprechend dem Bestreben, raumgrosse Environments zu schaffen. Nach den geometrischen Strukturen mit glatter Oberfläche ihrer früheren Arbeiten ist Feather Room ein Schlüsselwerk in ihrem Werdegang. Es leitet über zu einer Reihe von Werken mit Umweltbezug, die sie Atmospheres nennt und die eher sinnliche und flüchtige Erfahrungen gewähren. Durch die Veränderung der Atmosphäre sucht Chicago eine patriarchalische Welt zu feminisieren. Feather Room bietet eine diffuse, bewegliche Ästhetik mit organischem, luftigem Material im Gegensatz zu den harten Materialien und kantigen Formen der minimalistischen Skulpturen, mit denen sie sich zuvor beschäftigte. Die Ecken sind nicht mehr scharf, die Ebenen nicht mehr regelmässig: Die weiche, unscharfe Beschaffenheit der Architektur erweitert den Raum, ein Effekt, der durch das kontinuierliche, diffuse Licht verstärkt wird. Für die Künstlerin ist die immersive Dimension wichtig aufgrund ihrer starken Wirkung auf das Publikum, das von Licht und Federn umhüllt wird.

Eine Installation, die im Rahmen der Ausstellung
Immersion. Die Ursprünge: 1949-1969
Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne, 4.11.2023-3.3.2024