Soziale Inklusion

Den Zugang zum Museum fördern

Um seine Räume und Aktivitäten möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, entwickelt das MCBA ein vielfältiges Kulturangebot für sogenannte museumsferne Personen, die mit institutionellen kulturellen Praktiken unvertraut sind, und für die Fachleute oder Freiwilligen, die erstere begleiten: Personen aus den Bereichen Sozialarbeit, soziokulturelle Animation, Integration, Französischunterricht, Nachhilfe, Begleitung von Menschen mit Migrationshintergrund, Begleitung von Menschen mit Behinderung.

Je nach Bedarf und im Geist der Zusammenarbeit können konzipiert und umgesetzt werden:

  • Weiterbildung für Personen, die im Bereich soziale Inklusion arbeiten
  • Französisch lernen im Museum für fremdsprachige Personen
  • Tandem für Ausstellungsbesuche
  • Entwicklung von Tools in Ko-Konstruktion

Kontakt: sandrine.moeschler@plateforme10.ch

Weiterbildung
"Wie wäre es, mit den Kleinsten ins Museum zu gehen" (ausgebucht)

Für Fachkräfte der frühen Kindheit und Kulturvermittler:innen

Wie kann das MCBA – und Museen im weiteren Sinn – «kleinkindgerecht» werden? Wie kann man das Vertrauen von Fachkräften für Kleinkinder in ihre Fähigkeit stärken, ihre Gruppe ins Museum zu begleiten? Was ist zu tun, damit der Besuch für alle Beteiligten sinnvoll ist: Kinder, Fachkräfte und Kitas, Eltern und Museum?

Das MCBA und das PEP (Partenaire enfance & pédagogie) befassten sich mit diesen Fragen anlässlich eines Pilotprojekts in Zusammenarbeit mit dem Centre de vie enfantine (CVE) Montelly. Aus dieser reichen Erfahrung sind konkrete Denk- und Handlungsansätze entstanden, die sie heute mit anderen Fachkräften teilen möchten.

Daten:

  • Donnerstag 23. März 2023, 9–17 Uhr

Ziele:

  • Dekonstruktion der Vorstellungen über Museen und Kleinkinder
  • Abbau von symbolischen und konkreten Barrieren, die den Museumzugang für Kleinkinder einschränken
  • Den Lehrkräften ermöglichen, selbstständig mit ihrer Gruppe das Museum zu besuchen
  • Den Besuch von Kleinkindern in das pädagogische Projekt des CVE und in die Zugänglichkeitsstrategie des Museums integrieren.

Methodik:

  • Immersion im MCBA
  • Reflexiver Ansatz
  • Erfahrungsaustausch
  • Praktische Erfahrung zwischen den beiden Weiterbildungstagen

Referentinnen:

  • Sabine Germann, pädagogische Beraterin PEP
  • Gabrielle Chappuis, Kulturvermittlerin MCBA

Tarif:

  • CHF 400.– für beide Tage (ohne Mahlzeiten)

Laufende Zusammenarbeit

Ein Werk, meine Geschichte
Ein partizipatives Projekt

Eine Gruppe von Frauen mit Migrationshintergrund traf sich von März bis Oktober 2022 zweimal im Monat, um das MCBA und seine Sammlung kennenzulernen und über ihre Beziehung zum Museum nachzudenken. Nach mehreren Treffen wählte jede ein Kunstwerk aus und kommentierte es in ihrer Hauptsprache und auf Französisch (Aufnahmen von Florence Grivel, Journalistin).

Dieses partizipative Projekt wird von der Kulturvermittlung des MCBA, der Association Ostara (Tremplin femmes) und der Haute école d’art et de design de Genève (HEAD) geleitet. Ihre Zusammenarbeit bezweckt, die kulturelle Teilhabe zu fördern und neue Weisen zu entwickeln, wie sich ein sogenanntes museumsfernes Publikum Kunstorte aneignen kann. Dabei orientiert sie sich an den Konzepten, die Paulo Freire in Pädagogik der Unterdrückten (1974) vorgestellt hat. Sie ist Teil der Aktionsforschung «Neuerfindung der Pädagogik der Unterdrückten zur Förderung der kulturellen Teilhabe in Schweizer Institutionen für zeitgenössische Kunst», die vom Fonds Neues Wir der Eidgenössischen Migrationskommission, von der HEAD – Genf und der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) unterstützt wird.

Neue Blicke in mehreren Sprachen, um die «Sammlung» (wieder) zu entdecken.

Dank an Enan Al Swedan, Maliha Ghulam Dastagir, Hafsa Hassan Ali, Lorena Liliana Joaqui, Rafika Kraiem, Henriette Mbiyavanga, Valone Oruki und Namgyal Tsaoling, welche der «Sammlung» eine albanische, arabische, Dari-, spanische, georgische, Lingala-, Somali- und tibetische Stimme geben.
Von den Teilnehmerinnen ausgewählte und kommentierte Werke:

  • Albert Anker, Der Gemeindeschreiber, 1875
    • Eugène Burnand, Stier in den Alpen, 1884
    • Alexandre Calame, Der Brienzersee, 1843
    • Gustave Courbet, Die Winzerin von Montreux, 1874
    • Luca Giordano, Das Urteil Salomos, um 1670–1685
    • Charles Giron, Junge Frau am Klavier oder Bildnis Mlle Maguie D., 1880
    • Olivier Mosset, Ohne Titel, 1982
    • Dieter Roth, Alter Arbeitstisch aus der Hammerstrasse, 1990–1991
    • Jacques Sablet, Familienporträt mit Maxentiusbasilika, 1791

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